Gute Nachrichten vom Elternnetzwerk der Berliner Gemeinschaftsschulen: die Schulart hat jetzt einen eigenen Haushaltstitel. Und die Abiturstatistik der Grünauer Gemeinschaftsschule kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten.

Die Bildungsverwaltung bereitet ein eigenes Kapitel für die Gemeinschaftsschulen im Berliner Haushalt 2020/2021 vor: „Gemäß der Absprache mit der Senatsbildungsverwaltung für Finanzen soll im Haushalt 2020/2021 ein Leerkapitel für die Gemeinschaftsschulen eingerichtet und im Rahmen der Haushaltswirtschaft unterjährig bestückt werden", heißt es in einem Schreiben an Carola Ehrlich-Cypra vom Elternnetzwerk und Holger Giese, Sprecher der Gemeinschaftsschulen. „Bisher befand sich der Etat für die Gemeinschaftsschulen zusammen in einem Kapitel mit den Integrierten Sekundarschulen. Dabei ist die Gemeinschaftsschule seit Dezember 2018 eine Regelschulart und selbstverständlich haben alle weiteren Schularten eigene Kapitel im Berliner Haushalt“, so Ehrlich-Cypra. „Wir freuen uns über die Zusage.“

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Die Elternsprecherin weist auf die Neugründung einer neuen Gemeinschaftsschule in Friedrichshain-Kreuzberg hin: Die Außenstelle der Modersohn-Grundschule wird ab kommendem Schuljahr in die Emanuel-Lasker-ISS mit gymnasialer Oberstufe integriert. (Bericht der Berliner Morgenpost) Der gesamte Standort wird dann gemäß Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zur Gemeinschaftsschule. Im denkmalgeschützten Gebäude haben rund 550 Schüler Unterricht. Im Modularen Ergänzungsbau (MEB), in dem eine Filiale der Modersohn-Grundschule untergebracht ist, lernen derzeit rund 160 Schüler der ersten bis dritten Klasse. Dazwischen entsteht nun ein Verbindungsbau. Hinein kommen neue Fach- und Betreuungsräume, eine Mensa sowie Personal- und Verwaltungsräume für beide Schulen. Die Fertigstellung des Schulbaus ist im Frühsommer 2021 geplant. Dann soll im neuen Komplex Platz sein für 1000 Schüler.

Der Kreuzberger Schulstadtrat Andy Hehmke ergänzt, dass auch die bereits als Gemeinschaftsschule aufgestellte Lina-Morgenstern-Schule, die bisher aber nur über die Klassenstufen 7 bis 10 verfügt, und die benachbarte Lenau-Grundschule zum kommenden Schuljahr eine Gemeinschaftsschule bilden. Für die Kurt-Schumacher-Grundschule und die Otto-Wels-Grundschule in Kreuzberg laufen Planungen, diese baulich zu erweitern und zu Gemeinschaftsschulen aufwachsen zu lassen. Auch die Blumen-Grundschule und die Georg-Weerth-Oberschule in Friedrichshain sollen perspektivisch durch Umzug der Oberschule an den Standort der Grundschule nach dessen baulicher Erweiterung eine Gemeinschaftsschule bilden. Den Standort der Georg-Weerth-Oberschule soll dann nach inklusionsgerechtem Umbau die Temple-Grandin-Schule nutzen. Diese Schule möchte sich im Rahmen eines Schulversuchs zu einer zweizügigen Gemeinschaftsschule mit einem inklusiven Profil entwickeln.

Besonders stolz sind die Gemeinschaftsschul-Netzwerker auf die Grünauer Gemeinschaftsschule. 46 Schüler haben hier im Sommer 2019 ihr Abitur bestanden. Nur 16 der Schüler hatten in Klasse 6 eine Gymnasialempfehlung – zwei Dritteln von ihnen hatten die Lehrer am Ende der Grundschulzeit ein Bestehen der allgemeinen Hochschulreife nicht zugetraut.

www.eb-gemeinschaftsschule.de

Wir haben den Beitrag nach einem entsprechenden Hinweis von Stadtrat Hehmke ergänzt.

 

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