Steigende Fallzahlen, winterliche Temperaturen: Das Robert-Koch-Institut hat aus aktuellem Anlass Empfehlungen für den Weiterbetrieb der Schulen veröffentlicht.

Einleitend wird der bisherige Wissensstand zusammengefasst: Kinder sind empfänglich für das Corona-Virus, können andere infizieren, sind aber seltener betroffen als Erwachsene. Sie zeigen häufig eine milde Symptomatik, schwere Verläufe sind selten.
Seit Wiedereröffnung der Schulen sind Ausbrüche in Bildungseinrichtungen gestiegen. „Oftmals erfolgt der Eintrag in Schulen über Erwachsene.“ Über das Ausmaß der weiteren Verbreitung innerhalb der Schulen ist bislang wenig bekannt. Hauptübertragungsweg sind Aerosole im direkten Umfeld einer infektiösen Person. Je größer der Abstand, desto geringer das Risiko.

Ziele

Das RKI hält als Primärziel am regulären Präsenzunterricht fest, möglichst auch für Menschen mit Vorerkrankungen. Komplette Schulschließungen müssten vermieden werden. Bisherige Hygiene- und Verhaltensregeln sollten beibehalten werden, inklusive der Praxis der Nachverfolgung und Isolierung. Das Vertrauen in die Schule als sicheres Umfeld müsse durch Konsistenz der Maßnahmen sowie eine klare Kommunikation gestärkt werden.

Maßnahmen

Keine Schulöffnung ohne Risiko. Es ließe sich durch die bekannten Regeln reduzieren. Schulen sind unterschiedlich, erkennt die Behörde. Daher könne es keinen „one size fits all“-Ansatz geben. Maßnahmen seien „im Sinne der Empfehlungen flexibel und mit Augenmaß den gegebenen Umständen und Bedingungen vor Ort anzupassen“.

Im Einzelnen empfiehlt das Institut:

-    Abstand halten, Maske tragen
-    Innerhalb und außerhalb der Schule
-    Wer Symptome zeigt, bleibt zu Hause
-    Kohorten bilden, Wegeführung, Pausenkonzepte…
-    Aussetzen von Klassenfahrten
-    Wenn möglich Unterricht im Freien
-    Kein Singen, keine Blasmusik
-    Konsequentes Lüften

RKI Stufenplan

Da Erwachsene „wahrscheinlich eine relevantere Rolle im Infektionsgeschehen“ spielten als jüngere Kinder, müsse der Infektionsschutz auch besonders für Personalräume gelten.

Schüler und Schulpersonal sollen bei Erkrankungen der Atemwege mindestens 5 Tage lang zu Hause bleiben und erst wieder in die Schule kommen, wenn sie 48 Stunden lang symptomfrei waren.

Je nach Infektionsgeschehen soll es abgestufte Maßnahmen geben von Kohortenbildung über Verkleinerung der Klassen bis zur kurzzeitigen lokalen Schulschließung. Der Stufenplan entspricht in etwa dem, der für die Berliner Schulen nach den Herbstferien gilt.

Last but not least: Das RKI regt eine Begleitforschung an, um beispielsweise die Frage zu klären, in welchem Ausmaß Übertragungen aus der Schule in die Familien stattfinden.

Stand: 12. Oktober 2020

Das ganze Dokument gibt es hier zum Nachlesen:
www.rki.de/Praevention-Schulen

 

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