Mit der Kinderschutzambulanz im Sana Klinikum Lichtenberg hat Berlin die sechste Anlaufstelle zur Beurteilung von Kindeswohlgefährdungen.

Weitere Kinderschutzambulanzen gibt es in der Charité (Mitte), in den DRK Kliniken Berlin Westend (Charlottenburg), im St. Joseph Krankenhaus (Tempelhof), im Helios Klinikum (Buch) und im Vivantes Klinikum Neukölln. Die Jugendämter können durch sie die medizinische Diagnostik im Zusammenhang mit Kinderschutzfällen durchführen lassen. In jeder Einrichtung arbeiten Fachkräfte aus verschiedenen fachmedizinischen Bereichen, wie der Kinderheilkunde, der Kinderchirurgie und -neurochirurgie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Augenheilkunde und der Radiologie, interdisziplinär zusammen.

Von 2016 bis Ende 2019 wurden insgesamt mehr als 2.130 Kinder und Jugendliche in den regionalen Kinderschutzambulanzen vorgestellt, wie die Familienverwaltung mitteilte. Die häufigsten Überweisungsgründe waren demnach der Verdacht auf körperliche Misshandlung, Verdacht auf sexualisierte Gewalt und Verdacht auf emotionale Misshandlung. Mit zunehmender Erfahrung der Kinderschutzambulanzen seien auch die Aussagen zur Kindeswohlgefährdung eindeutiger geworden. In 2019 konnte bei 64 % der Fälle eine eindeutige Aussage getroffen werden, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt oder nicht.

Volker Stephan, Ärztlicher Direktor des Sana Klinikums Lichtenberg, betont die Wichtigkeit einer gesicherten Diagnose, ohne die zielgerichtete Interventionen und prophylaktische Maßnahmen bei einem Verdacht auf Kindesmisshandlung oder -missbrauch, nicht möglich seien. „Eine kompetente, schnelle Diagnostik dient bei begründetem Verdacht einer schnellen Gefahrenabwehr, bei nicht bestätigtem Verdacht der Entlastung von fälschlicherweise Beschuldigten.“

Informationen zum Netzwerk Kinderschutz mit Kontaktdaten aller Kinderschutzambulanzen:

https://www.berlin.de/sen/jugend/familie-und-kinder/kinderschutz/netzwerk-kinderschutz/

 

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

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