Mehr als die Hälfte der Berliner Kinder haben keine Karies. Das belegt der Bericht zur Mundgesundheit der Berliner Kinder im Schuljahr 2008/2009. Vor Jahren war das noch anders. Knapp 200.000 Kinder sind dafür durch die Zahnärztlichen Dienste untersucht worden.

Der Anteil der Kinder, die ein kariesfreies Gebiss haben, hat sich seit 1994 von 25 % bis zum Schuljahr 2008/2009 auf 55 % mehr als verdoppelt (Schuljahr 2007/2008: 52 %). Der Anteil der Kinder mit einem behandlungsbedürftigen Gebiss geht weiter zurück und liegt im Schuljahr 2008/2009 bei 26 % (1994: 34 %; 2007/2008: 27 %).

Wie im Vorjahr wurde die Zahngesundheit bei Kindern im Alter von drei, sechs und zwölf Jahren analysiert. Es fiel erneut auf, dass der Zustand der Zähne bei den jüngeren Kindern oft schlechter ist als bei älteren. So hat jedes dritte sechsjährige Kind ein behandlungsbedürftiges Gebiss (35 %) bei einem Sanierungsgrad von 16 %. Bei den Zwölfjährigen überwiegt der Anteil der sanierten Zähne (24 %) gegenüber den behandlungsbedürftigen (16 %). Beinahe insgesamt jedes zehnte Berliner Kind hat ein erhöhtes Kariesrisiko. Karies ist damit die Kinderkrankheit Nr. 1.

Die Auswertung des dmf-t-Wertes (Summe aller kariesgeschädigten Milchzähne) ergab für Berliner Kitakinder sowie für Schüler und Schülerinnen einen Wert von 1,74. Die sechsjährigen Kinder in Berlin haben dagegen einen durchschnittlichen Wert von 2,16. Das bedeutet, dass im Durchschnitt mehr als 2 Milchzähne der sechsjährigen Berliner Kinder durch Karies geschädigt sind. In Mitte - einem sozial stark belasteten Bezirk - ist der dmf-t-Wert mit 3,01 mehr als doppelt so hoch wie in Steglitz-Zehlendorf mit 1,28 und einer guten Sozialstruktur.

Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher: „Insgesamt ist die Entwicklung positiv. Gute Mund- und Zahngesundheit sind für die Sprachentwicklung und die gesamte körperliche Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Die Ergebnisse der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen zeigen auch einen direkten Zusammenhang zur sozialen Lage der Familien. Maßnahmen zur Prophylaxe und Beratungsangebote müssen sich deshalb gezielt an Eltern und Kinder in sozial benachteiligten Bezirken richten.“

Die Statistische Kurzinformation „Mundgesundheit der Berliner Kinder im Schuljahr 2008/2009“ ist hier im Internet abrufbar.

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