Ein Buch wie ein Museumsbesuch: Auf vier aufklappbaren Panoramaseiten im Format 38x90 cm können wir üppig gefüllte Wunderkammern bestaunen.

Die ersten Wunderkammern entstanden im 16. Jahrhundert. Wissenschaftler und Adelige begannen zu sammeln und sich so die Welt ins Haus zu holen. Wenn wir mit den Augen die erste Wunderkammer in diesem Buch betreten entdecken wir viele Dinge, die die Natur geometrisch perfekt geformt hat. Wir erfahren, dass die Menschen der Renaissance von diesen Dingen fasziniert waren. Die Spiralen der Nautilusschalen, Korallen und die Muster von Vogelfedern. Die Menschen nutzten diese Dinge als Inspiration, um neue Werke zu erschaffen.

Wunderkammer

In dieser Wunderkammer findet sich auch etwas, das es heute gar nicht mehr gibt: Das Horn eines Einhorns und Knochen von Riesen. Tatsächlich glaubten die Menschen noch an Legenden und fanden die entsprechenden Überbleibsel. Erst später wurde erkannt, dass es sich beim Einhornhorn um den Zahn eines Narwals und beim Knochen des Riesen wahrscheinlich um Mammutknochen handelte.

Die Renaissance war die Zeit, in der die Menschen begannen, sich für die Antike zu interessieren. Wer es sich leisten konnten, richtete sich ein Kabinett ein, in dem er eine Sammlung anlegen und Forschungen betreiben konnte.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Wunderkammern und Sammlungen spezifischer. Es wurden Dinge zusammengestellt und kategorisiert.  Pflanzen wurden katalogisiert und Saatgutbanken wurden angelegt. Bereits im 17. Jahrhundert waren 10000 Pflanzen bekannt, und aus den Sammelsurien des 16. Jahrhunderts wurden richtige Sammlungen.

In der Wunderkammer des 18. Jahrhunderts in diesem Buch sehen wir eine Trennung zwischen Wunder und Wissenschaft. Naturgesetze wurden erforscht, deshalb wurden Messgeräte immer interessanter und wichtiger. Das 18. Jahrhundert war die Zeit der Aufklärung. Die Aufklärer wollten ihr Wissen mit vielen Menschen teilen, deshalb wurden viele Kuriositätenkabinette für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sogar der Palast des ehemaligen Königs, der Louvre, wurde nach der französischen Revolution in ein Museum umgewandelt.

Die beiden nächsten Panoramaseiten sind dem 19. und 20. Jahrhundert und Heute und Morgen gewidmet. Auf den Panoramaseiten können wir viele Dinge entdecken, die zu der jeweiligen Zeit für die Menschen wichtig und interessant waren. Auf den folgenden Seiten werden besonders wichtige Exponate extra beschrieben. Geschichtliches Hintergrundwissen bekommen wir, bevor wir die Panoramaseite aufschlagen. Im Anhang gibt es ein Register mit allen Exponaten der abgebildeten Wunderkammern. Wir betrachten und entdecken zum Teil kuriose Dinge und erfahren und lernen über die Exponate Geschichte und wagen auf der letzten Panoramaseite einen Ausblick in die Zukunft.

Die Welt in der Wunderkammer

Alexandre Galand Delphine Jacquot
Gerstenberg Verlag
978-3-8369-6053-3
22,00 €
ab 10 J.
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Unsere Buchtipps sind Empfehlungen der Buchhandlung Schwericke in Lichterfelde. Der Laden liegt direkt am S-Bahnhof Botanischer Garten. Natascha, im Team verantwortlich für den Bereich Kinder- und Jugendbuch, stellt an dieser Stelle jede Woche eine Neuerscheinung oder einen gut abgelagerten „Mustread“ vor.

 

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

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