Unser Oktober-Newsletter handelt diesmal vom Wetter, also von der Schwierigkeit, bei sommerlichen Temperaturen an den Themen für den kommenden Winter zu arbeiten. Unser Statement zu den Meldeportalen der AfD: Die Partei wird die Demokratie stärken. Ganz im Ernst.

Garten Herbst 2018Sommerlaune im OktobergartenDas ist aber auch anstrengend... So ungefähr seit Anfang September genießen wir "die letzten Sommertage". Jeden Tag. Ein letztes Mal Eis essen, zum See, in den Biergarten, Sonnenbaden, Picknick im Park. Und jedes Mal mit dem Gefühl, noch einmal die Sonnenstrahlen einfangen zu sollen, damit wir gut über den Winter kommen. Und in der Woche drauf das ganze noch einmal von vorn. Derweil schreit der Garten, wie seit Monaten, nach Wasser, und die Rosen wollen nicht aufhören zu blühen. Nur ganz allmählich leuchten die Astern mit den bunter werdenden Laubblättern um die Wette.
Mitten im endlosen Spätsommer haben wir uns darangemacht, berlin-familie "winterfest" zu machen. Haben dabei festgestellt, dass die meisten Eisbahnen pünktlich zu den Herbstferien eröffnen. Die Eisbahn in Wilmersdorf ist bereits sogar trotz des sommerlichen Wetters in die Saison gestartet. Hier kurven die Leute auf ihren Kufen allerdings durch Wasserpfützen. Ist halt einfach noch zu warm.
Unsere Tipps für die Herbstferien sind wenn nicht vollständig, so doch so vielfältig, dass Stöbern für viele zu einem befriedigenden Ergebnis führen sollte. Sollte etwas fehlen oder solltet ihr einen guten Tipp für uns haben, schreibt uns: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Neu bei uns ist eine Zusammenstellung der Berliner Winterspielplätze. Warum die Berliner Stadtmission die Rechte am Namen "Winterspielplatz" hat, und wo ihr diese Plätze findet, lest ihr hier: http://berlin-familie.de/sport-spiel-bewegung/2518-winterspielplaetze.html.

Die AfD ist eine Belastungsprobe, die uns stärken wird

Ich finde es nicht schlimm, eine rechte Partei in den Parlamenten zu haben. Rechtes Gedankengut war für mich immer allgegenwärtig, gefühlt waren es immer um die 10 Prozent  der Menschen um mich herum, die offen ausländerfeinlich, antisemitisch oder homophob waren. Jetzt haben diese Menschen eine Bühne - im Bundestag und in den Landtagen. Ja, das ist unerfreulich bis schockierend, wenn die Rechtspopulisten das Wort ergreifen, und es ist bitter, dass diese Leute inklusive einem ordentlichen Mitarbeiterstab und obendrein bald auch eine parteinahe Stiftung von Steuergeldern finanziert werden. Doch die politische Debatte hat insgesamt gewonnen. Im Bundestag geht es wieder leidenschaftlich zu, die Beiträge werden grundsätzlicher. Schließlich geht es im Kern um nicht weniger als um unsere Grundwerte und um die Erhaltung unserer demokratischen Kultur. Schöne Beispiele dafür: Wolfgang Kubicki (FDP) und Cem Özdemir (Grüne).
Auch die Großdemonstration unter dem Motto "Unteilbar" hat auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass viele Menschen in diesem Land nicht bereit sind, den Rechtspopulisten und Rechtsextremen Raum zu geben. Und dass sie bereit sind, die Werte einer offenen Gesellschaft zu verteidigen.

Unteilbar 24 kleinFoto: Daniela von Treuenfels Schüler, Lehrer und Eltern müssen sich mit einer besonderen Form des Hasses und eines perfiden Einschüchterungsversuches der AfD herumschlagen. Beginnend mit Hamburg hat die Partei in mehreren Bundesländern (Berlin soll in den nächsten Tagen folgen) unter der Überschrift "Neutrale Schule" Portale online gestellt, die Nutzer auffordern, Verstöße gegen das Neutralitätsgebot der Schule zu melden. Bei der mittlerweile wieder vom Netz genommenen AfD-Seite in Baden-Württemberg wurde in der Eingabemaske auch der Name der unterrichtenden Lehrkraft verlangt. Die Partei präsentiert sich dabei als unterdrückte Minderheit, als missverstandenes Opfer, welches den Wert der Meinungsfreiheit und der Toleranz hochhält.
Hinter dem Aufruf zur Denunziation steckt das Ziel, die Lehrerschaft einzuschüchtern, die von der Rechten mehrheitlich links-grün verortet wird. Doch auch wenn der Beigeschmack mal wieder übel ist, die Demokratie hat gewonnen: Was vereinzelte Mahner zum Thema Lobbyismus in Schulen in Jahrzehnten nicht erreicht haben, hat die AfD quasi über Nacht geschafft: Der Beutelsbacher Konsens ist in aller Munde, und kluge Kommentatoren interpretieren die Vereinbarung aus den politisch unversöhnlichen kontroversen 70ern neu. Schießlich geht es nicht allein darum, Themen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, auch im Unterricht unter verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Sondern es braucht Lehrer, die bereit und in der Lage sind, demokratische Grundwerte im Klassenzimmer zu verteidigen - und Akteure zu benennen, die unsere Demokratie gefährden. Es gehört zur notwendigen und überfälligen Selbstvergewisserung, das einmal durchbuchstabiert zu haben. Es macht uns stärker.
Ein weiterer Gewinn wird die höhere Wertschätzung für den Politik- und Geschichtsunterricht sein. Hier ist der geschützte Raum für Pluralismus und Meinungsfreiheit - und hier wird vermittelt, wo in einer Demokratie die roten Linien verlaufen: nämlich dort, wo Grundrechte verletzt werden. Wer hier der Meinung ist, dass Unterrichtsstunden gekürzt werden könnten, wird es in Zukunft schwerer haben, und das ist gut so.
Nächste gute Nachricht: Extrembeispiele, und die Diskussion darüber, führen insgesamt zu einer Sensibilisierung für ein bestimmtes Thema. Man kann davon ausgehen, dass Eltern, Schüler und Lehrer empfindlicher reagieren und hellhöriger sind, wenn sie den Eindruck haben, dass Akteure im Gewand von Kooperationspartnern Partei- oder Unternehmensinteressen vertreten. Eltern sind Wähler und Kinder zukünftige Kunden - mit dieser Einstellung dürfte es in Zukunft schwieriger sein, an Bildungseinrichtungen heranzutreten.
Die AfD stärkt unsere Demokratie, so optimistisch kann man das sehen. Wenn wir den Spieß komplett umdrehen wollen, geben wir den Schulen endlich die Möglichkeit, mit digitalen Medien in angemessener Zahl und Qualität zu arbeiten. Schüler müssen kompetent werden im Umgang mit Fake-News,  Hass im Netz und gefälschten Bildern. "Prüfe die Quelle", diesen Satz müssen sie so oft hören, dass er ihnen irgendwann aus der Nase tropft. Gut ausgebildete und kritische junge Menschen sind die beste Versicherung gegen rechte Propaganda und Machtphantasien autoritärer Neonazis.

In diesem Sinne grüßt

Daniela

 

Infos zu den Meldeportalen und zu Beutelsbacher Konsens

www.gew.de
www.bpb.de

www.ndr.de

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