Die Corona-Pandemie stellt auch die Wissenschaft vor nie dagewesene Herausforderungen. Forschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, das menschliche Verhalten und Erleben besser zu verstehen, hat den Kontakt zu ihrem „Untersuchungsobjekt“ verloren. Die neue Plattform „Kinder schaffen Wissen“ will Familien für die Teilnahme an Online-Studien gewinnen.

Um das digitale Angebot von Online-Studien im Bereich der entwicklungspsychologischen Forschung zu bündeln und den Familien leichter zugänglich zu machen, haben sich Forschungsgruppen an Universitäten, Fachhochschulen und anderen Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen, um die Internetplattform „Kinder schaffen Wissen“ anzubieten, mit der sie Familien im deutschsprachigen Raum erreichen möchten.
Mit Hilfe spielerischer Studien wollen sie besser erforschen und verstehen, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Welt wahrnehmen, wie sie denken und lernen. Diese Studien variieren bezüglich der Zielgruppe, ihrer Dauer, ihrer Aufgabenstellung und ihrem Aufbau. Wenn die Studien ohne Mitwirkung einer Studienleitung ablaufen, kann man sofort daran teilnehmen; andere Studien hingegen bestehen aus einem Video-Chat, für den vorweg ein Termin vereinbart wird.

Kinder schaffen Wissen Foto Uni Gttingen newsimage342582 scaledFoto: Uni Göttingen

Konkrete Beispiele: Das Kind sieht Punkte oder Formen, die sich verändern und soll diese benennen; es hört eine Geschichte oder sieht eine kurze Animation und soll auf eine bestimmtes Objekt zeigen; andere Studien können kurze Interviews oder Umfragen beinhalten.

Es handelt sich bei den meisten Studien um Grundlagenforschung und um Gruppenstudien. Damit ist eine Einschätzung der individuellen Leistung bzw. der Entwicklung eines Kindes nicht möglich, weil zunächst erforscht wird, welche Fähigkeiten in einem bestimmten Alter vorhanden sind. Erhobene Daten der einzelnen Kinder werden in anonymisierter Form gespeichert, sie sind nicht geeignet, Diagnosen zu stellen oder die Leistung von einzelnen Kindern zu beurteilen.
Zwischen der Durchführung einer Studie und der Veröffentlichung können mehrere Jahre liegen. Das liegt am Publikationssystem der Wissenschaft, bei dem Artikel vor der Veröffentlichung einen strengen Begutachtungsprozess durchlaufen. Informationen zu den Veröffentlichungen finden Eltern auf den Webseiten der jeweiligen Arbeitsgruppen und Institute, die die Studien durchführen.

Alle Infos und Teilnahme: kinderschaffenwissen.eva.mpg.de

 

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

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