Familie steht für Nähe und Kinder sind gerade in den ersten Jahren noch fest an uns gebunden. Wenn Eltern dann in den Beruf zurückgehen, stehen sie vor einem Dilemma: Sie müssen sich tagsüber von den Kindern trennen, auch wenn es schwer fällt. Denn sie wollen oder müssen auch arbeiten.

logo-coworking-toddler„Müssen Beruf und Familienleben wirklich so sehr voneinander getrennt sein? Wir finden, das müssen sie auf keinen Fall“, erklärt Sandra Runge von „Coworking Toddler“, einem Projekt, das Deutschlands erste Coworking Spaces mit Kinderbetreuung realisieren will. Dort kommen Kita und Gemeinschaftsbüro an einem Ort zusammen. Die Eltern nehmen ihre Kinder mit ins Büro, wo sie an einem gemieteten Schreibtisch konzentriert arbeiten können, während der Nachwuchs in den Räumen nebenan von speziell ausgebildeten Erziehern bedürfnis- und bindungsorientiert betreut wird. Zwischendurch können Eltern und Kinder im Gemeinschaftsbereich kleine Pausen machen. Und alle können zusammen Mittag essen.

Kinderbetreuung neu denken

„Wir denken das Thema Kinderbetreuung neu, um Familien endlich echte Vereinbarkeit zu ermöglichen und davon profitieren alle: Kinder, Eltern und Unternehmen“, so Runge. Der erste Standort wird in Berlin eröffnet – viele weitere in ganz Deutschland sollen folgen.
Das pädagogische Konzept setzt vor allem auf vier Prinzipien: Die Kinder sollen in der Nähe der Eltern bindungs- und bedürfnisorientiert aufwachsen können und werden nach den neuesten Erkenntnissen der Bildungsforschung in die Einrichtung eingewöhnt. Zudem arbeiten Erzieher und Eltern Hand in Hand und gehen eine Erziehungspartnerschaft ein. Die pädagogische Betreuung mit überdurchschnittlichem Betreuungsschlüssel und die Gestaltung der Räume fördern das altersgerechte Lernen durch den Flow-Effekt: Wenn Kinder im freien Spiel völlig in ihrer Beschäftigung aufgehen, also im „Flow“ sind, lernen sie auf ganz natürliche Weise wie von selbst.

Auch für Angestellte

„Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten komplett gewandelt, in Sachen Kinderbetreuung ist so gut wie nichts passiert“, erklärt Marc Runge, der für Strategie und Finanzen des Unternehmens verantwortlich zeichnet. „Wir sorgen mit Coworking Toddler dafür, dass sich das ändert!“ Das Konzept richtet sich nicht nur an Freiberufler, Selbstständige und Angestellte mit Home-Office-Option: „Wir unterstützen auch Unternehmen mit unserem Konzept darin, ein konkretes Angebot für Familienfreundlichkeit umzusetzen: Mit Coworking Toddler können sie Talente halten und bekommen zufriedenere und damit auch leistungsfähigere Mitarbeiter.“

Um den ersten Standort eröffnen und für die Kinder schön einrichten zu können, hat Coworking Toddler bis zum 14.06.2015 eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die jeder unterstützen kann und dafür ein großes oder kleines Dankeschön erhält. Der Erlös fließt direkt in das Projekt: www.startnext.com/coworkingtoddler

Autorin: Juliane Gringer
Mitinitiatorin von Coworking Toddler