Das neue Vorlesebuch von Kirsten Boie ist eine eine fabelähnliche Geschichte über Toleranz, Vertrauen und Freundschaft.

Mama Reh entdeckt es als erste: das graue Puschelige unter der Heckenrose. So dicht traut sie sich aber dann nicht ran, denn das Puschelige scheint zu leben. Bald stehen auch Dachs, Waldkauz, Otter und Kaninchen zusammen und überlegen, was das Puschelige wohl ist. Mama Reh wagt sich dann doch vor und fragt „Hallo, wer bist Du?“  Der Dachs weiß, dass es ein Fuchs sein muss. Er hat recht. Es ist das Fuchskind Blau-Auge, das seine Eltern beim Waldfeuer verloren hat.

Vom Fuchs der ein Reh sein wollte

Ohne zu zögern nimmt Mama Reh Blau-Auge in ihrer Familie auf. Weil alle in der Famile Rehe sind, möchte der Fuchs auch ein Reh sein und passt sich gerne an das Reh-Leben an. Trotzdem ist es nicht immer einfach. Einige Tiere haben Angst vor ihm. Er ist ja schließlich doch ein Fuchs. Und als die kleine Maus verschwindet, gerät gleich Blau-Auge unter Verdacht. Zum Glück hat Blau-Auge einen guten Freund. Das Reh-Kitz Vielpunkt verteidigt ihn und hält fest zu ihm. Und am Ende ist es ja dann auch ganz anders und manchmal ist es auch ganz gut, der zu sein der man wirklich ist.

Die ganze Geschichte ist wunderbar und auch humorvoll aus der Tierperspektive erzählt, so müssen sich die Tiere zum Beispiel besonders vor Zweifüßlern, Rundfüßlern (Autos) und dem schwarzen Band, also der Straße in Acht nehmen.

Kirsten Boie hat wieder ein weises und warmherziges Vorlesebuch geschrieben. Dieses Buch umfasst 40 kurze Kapitel. Die abendlichen Lesungen können also individuell angepasst werden. Auf fast jeder Seite gibt es schöne Farbillustrationen von Barbara Scholz.

Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte

Kirsten Boie (Text) Barbara Scholz (Ill.)
Oetinger Verlag
ISBN 13: 978-3-7891-0953-9
ab 5
16,00 €

Unsere Buchtipps sind Empfehlungen der Buchhandlung Schwericke in Lichterfelde. Der Laden liegt direkt am S-Bahnhof Botanischer Garten. Natascha, im Team verantwortlich für den Bereich Kinder- und Jugendbuch, stellt an dieser Stelle jede Woche eine Neuerscheinung oder einen gut abgelagerten „Mustread“ vor.

 

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

Wenn Ihnen unsere Arbeit gefällt, werfen Sie etwas in unseren Hut. Nur mit Ihrer Unterstützung ist es möglich, berlin-familie.de zu betreiben.